Ausflug der IK 15_3 in das Strafgericht Tiergarten

(fe, rg) - Am 18.05.2018, unserem vorletzten Schultag, besuchten wir mit unserem Klassenlehrer Herrn Pruss ein Gerichtsverfahren. Treffpunkt war 07:45 Uhr vor dem Amtsgericht Tiergarten in der Turmstr. 91. Der Einlass erfolgte gegen 8:00 Uhr und es wurden die Personalausweise kontrolliert und Metalldetektoren sowie Gepäckröntgengeräte zur Personen- und Gepäckkontrolle eingesetzt, was vergleichbar mit einem Sicherheitscheck am Flughafen war.

Die Verhandlung begann gegen 08:45 Uhr und wurde unter Ausschluss sämtlicher technischer Geräte durchgeführt, sodass eine Aufzeichnung der Verhandlung durch Zuschauer vermieden werden konnte. Wir betraten nach kurzer Wartezeit zur Vorbereitung der beteiligten Personen den Gerichtssaal und nahmen auf der Zuschauertribüne Platz. Es war ein großer Raum, in ca. 3 Metern Entfernung von uns saß der Angeklagte. Gegenüber von ihm am Richtertisch saß der Richter. Rechts vom Angeklagten saß sein Anwalt und auf der linken Seite die Staatsanwältin. Der Geschädigte wurde zu Beginn der Verhandlung nach draußen gebeten um zuerst den Angeklagten anhören zu können.

Bei Eröffnung der Verhandlung wurden alle Anklagepunkte durch die Staatsanwältin verlesen und der Kläger wurde darüber aufgeklärt, dass er wahrheitsgetreu antworten muss. Der Richter erkundigte sich daraufhin beim Täter nach Details der Tat. Nachdem dieser alle Fragen beantwortet hatte, wurde der Geschädigte hereingebeten. Er nahm schräg hinter dem Angeklagten Platz. Auch er wurde vom Richter belehrt keine Falschaussagen zu machen und nichts hinzuzudichten oder wegzulassen. Wieder bat der Richter die Anwälte Fragen zu äußern. Der Geschädigte beschrieb nun seine Kenntnisse zur Tat. Nachdem auch er alle Fragen beantwortet hatte, verließ er den Saal wieder. Der Richter wandte sich erneut an den Angeklagten, diesmal unter Verwendung der neuen Kenntnisse zur Tat. Als weiterer Zeuge trat nun der Polizeibeamte auf, der damals die Straftat aufgenommen hatte und schilderte seine restlichen Erinnerungen zu dem Fall, der schon mehrere Jahre zurücklag. Nach Tätigung seiner Aussage, konnte auch er den Gerichtssaal wieder verlassen.

Am Schluss rekapitulierte der Richter noch einmal gemeinsam mit dem Angeklagten den Fall. Als es keine Fragen mehr gab, verlas die Staatsanwältin seine Vorstrafen und stellte im Anschluss ihre Strafforderung vor. Daraufhin ging der Richter in Begleitung seiner Protokollantin, die während der Verhandlung alles dokumentiert hatte, in ein Nebenzimmer um sich zu beraten.
Nach ca. 15 Minuten betraten er und seine Protokollantin erneut den Gerichtssaal und der Richter verkündete sein Urteil.

Da die Verhandlung länger war, als wir erwartet hatten, war es uns leider nicht mehr möglich, an einer zweiten Verhandlung teilzunehmen, da diese bereits begonnen hatte.
Alles in allem, war es für uns ein sehr spannender und lehrreicher Vormittag, der uns die Vorgänge vor Gericht um einiges näher gebracht hatte und für viel Gesprächsstoff während unseres gemeinsamen Mittagessens sorgte.

(fe) Franziska Engels, (rg) Ray Gersonde, Schüler*innen der Klasse IK 15_3