Besuch im Bundesrat

(sd) - Bei schönstem Sonnenschein trafen wir, die Klasse IK 17-2, uns, gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin Frau Brandstätter, am 03.06.2019 vor den schweren Toren des Bundesrates.

Pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit wurden wir durch einen Mitarbeiter des Bundesrates in Empfang genommen und in das historische Gebäude geführt. In der prunkvollen Eingangshalle bekamen wir noch einige Sicherheitshinweise mitgeteilt und mussten dann unsere Taschen in Schließfächern unterbringen.

Erster Haltepunkt unserer Führung war eine Halle, in welcher, neben vielen anderen Kunstwerken, drei Stäbe aus Löchern in der Decke in den Raum hineinreichten und welche sich, wie durch Geisterhand, in unregelmäßiger Abfolge bewegten. Wir erfuhren, dass dieses skurril erscheinende Kunstwerk sehr unterschiedlich gedeutet werden kann und wie sehr sich sogar Aspekte unseres Grundgesetzes hier metaphorisch wiederspiegeln.

Nach einem kurzen Abriss über die Geschichte des Gebäudes, wurde es handfest. Über den Zuschauerbalkon erhielten wir einen Blick auf den Plenarsaal. Hier führten wir ein Gespräch, in welchem wir mehr über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Bundesrates erfuhren. So debattierten wir darüber, ob es fair ist, dass einige Bundesländer weniger Stimmen im Bundesrat haben als andere. Auch lernten wir den Unterschied zwischen einem Zustimmungs- und einem Einspruchsgesetz.

Das Beste kam zum Schluss! In einem, dem Plenarsaal nachempfundenen, Raum waren nun wir in der Pflicht. Wir besetzten die Plätze der einzelnen Bundesländer, der Bundesregierung und sogar des Bundesratspräsidenten. In einer Sitzung diskutierten wir über einen Gesetzesvorschlag „unserer“ Regierung. „Kostenfreier Nahverkehr, deutschlandweit, für alle Schülerinnen, Schüler und Auszubildende“ regte uns zum Nachdenken an. Wie solle das finanziert werden? Und wer solle konkret davon profitieren? Einige spannende Stellungnahmen und Änderungsvorschläge später konnten wir uns durch Abstimmung zumindest auf eine Einschränkung des Personenkreises einigen. Die Frage der Finanzierung konnte leider nicht abschließend geklärt werden und musste vertagt werden. Wir stellten fest, dass es bei 69 stimmberechtigten Abgeordneten gar nicht so einfach ist, einen Konsens zu finden. Wie macht das nur das EU-Parlament mit seinen 751 Abgeordneten?

Insgesamt empfanden wir diesen Besuch als sehr lohnenswert. Diese Eindrücke, was Demokratie in der Praxis eigentlich heißt, waren auch im Nachgang unseres Besuchs noch öfter Gesprächsthema. Unser besonderer Dank gilt hier unserem Referenten im Bundesrat, welcher uns das Wissen kurzweilig und auch mit einer Prise Humor vermittelte, unserem Mitschüler Alexander Wenkel, welcher den Kontakt zum Bundesrat überhaupt erst herstellte und organisatorisch an der Gestaltung des Tages mitwirkte, und natürlich unserer Klassenlehrerin Frau Brandstätter, die es möglich machte, dass diese Exkursion überhaupt stattfinden konnte.

(sd) - Sven Dohnalek, Schüler der Klasse IK 17-2