Karrieren in der Medienbranche

(pp) - An dieser Stelle berichten wir über Karrieren von ehemaligen Auszubildenden Medienkaufleute Digital und Print an der Leopold-Ullstein-Schule.

Juliane Richter
Alles fing mit einem Schulpraktikum bei der Berliner Zeitung an - danach wusste ich, dass ich mich für die Arbeit in einem Medienunternehmen interessiere. Nach dem Abitur startete ich eine Ausbildung zur Medienkauffrau (damals noch Verlagskauffrau) beim TAGESSPIEGEL und durfte alle Abteilungen und Verantwortlichkeiten in einem Verlag kennenlernen. Während dieser Zeit entwickelte ich ein Interesse an internationalen Publikationen, so dass ich nach der Ausbildung beim Quintessenz-Verlag als Herstellungsassistentin anfing. Zunächst wurden mir administrative, organisatorische und kaufmännische Aufgaben anvertraut. Später durfte ich an der Produktion von zahnmedizinischen Büchern und Zeitschriften mitwirken, d.h. an der typografischen Gestaltung, der Projektorganisation und der Terminplanung.

Aufgrund des veränderten Aufgabengebietes entschied ich mich, näher in diesen Themenbereich einzusteigen. Im Abendstudium (beim bbw) absolvierte ich eine 3-jährige Weiterbildung zur Geprüften Medienfachwirtin (Bachelor Professional of Print Media Management). Seit dem Abschluss bin ich als Verlagsherstellerin im Quintessenz-Verlag tätig.

Zu meinen Aufgaben gehören heute die Koordination und die herstellerische Betreuung multilingualer Produktionen. Dabei korrespondiere ich vor allem in Englisch mit Autoren, Gutachtern, Übersetzern, Zeichnern, Druckereien etc. Ich hole Angebote ein, erstelle Kalkulationen, entwickle und kontrolliere Terminpläne und lege Workflows aufgrund der Komplexität der Projekte fest. 2013 konnte ich sogar 2 Monate in unserem Schwesterverlag in Chicago eingesetzt werden.

Seit Anfang 2018 bin ich auch Ausbilderin für unsere Azubis „Medienkauffrau/-mann Digital und Print“ - eine Aufgabe, die mir sehr viel Freude bereitet.

Juliane Richter

Maria Brandt

Nach meinem Abitur 2006 habe ich erstmal das gemacht, was Viele tun: Raus, die Welt sehen, in meinem Fall Spanien. Passend dazu habe ich dann 2007 mein Studium Englisch/Spanisch aufgenommen. Nach dem Bachelor war ich jedoch erstmal „satt“ von der Uni und wollte gern noch etwas Kaufmännisches machen. Entsprechend habe ich mich informiert und recherchiert und bin schließlich auf die Ausbildung zum/zur „Medienkaufmann/-frau Digital und Print“ gestoßen, die sich inhaltlich mit dem abdeckte, was mir vorschwebte. Letztlich bin ich dann über gängige Bewerbungsprozesse beim Tagesspiegel gelandet. Wir wurden als Neulinge sofort in alle Aufgaben, Prozesse und Projekte reingenommen, was mir gut gefiel; keine Schonfrist, sofort aktives Lernen. Im Rahmen der Ausbildung durchlief ich die wichtigsten Abteilungen einer Tageszeitung, die Anzeigenabteilung und den Vertrieb. Aber auch alle anderen Bereiche wie die Online-Vermarktung, die Buchhaltung, die Personalabteilung und das Controlling wurden intensiv abgedeckt (es ist eben eine kaufmännische Ausbildung). Zusätzlich konnten wir aktiv 4 Wochen in einem Buchverlag mithelfen, um das Spektrum an (angewandtem) Wissen zu erweitern.

Ergänzend zu alldem gingen wir 2 Tage pro Woche hier in die Leopold-Ullstein-Schule, um Praxis auch mit der Theorie verknüpfen zu können. Durch eine Vielzahl an Fächern, hauptsächlich dabei für uns Medienbetriebslehre, wurden wir parallel zur Arbeit geschult.
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung Anfang 2014 wurde ich vom Tagesspiegel als feste Mitarbeiterin übernommen, zunächst als Elternzeitvertretung für Projektassistenz und Office Management in der EDV. Sicherlich nicht das Traumziel einer Medienkauffrau, aber ich wollte erst einmal Fuß fassen und war froh über die Möglichkeit. Tatsächlich bin ich heute noch als Prozessmanagerin in der EDV verankert und selbst heute hilft es mir noch viel, dass ich als Azubi so viele verschiedene Bereiche, Prozesse und Workflows im Haus kennenlernen durfte. Man lernt einfach, wie das Haus und seine Mitarbeiter „ticken“, was man optimieren könnte, wo noch Potential ist.

Zusätzlich bin ich für die Lizenzierung unserer Texte und Bilder verantwortlich. Bei mir laufen die Nachdruck- und Zweitverwertungsanfragen ein, für die ich ebenso zuständig bin, inkl. Schriftverkehr, Lizenzerteilung, Fakturierung. Gleichzeitig werden von mir die Content-Kooperationen vereinbart und die Belieferung Dritter mit unserem Content gesteuert.

Und selbst nach mittlerweile acht Jahren Medienkauffrau im Tagesspiegel fühle ich mich hier immer noch wohl.

Maria Brandt