Der Berlinale-Besuch des Films Sweet As
(uh) Am 21.2.2023 war es endlich soweit: Auf der 73. Berlinale öffneten sich für vier Willkommensklassen der Leopold-Ullstein-Schule (WK 22-2, WK 22-3, WK 22-4, WK 22-5) die Türen zum Kino 1 im berühmten Zoopalast.
Begleitet wurden die SchülerInnen der vier Klassen von Olga Haensch und Ute Hermanns.
Dank des Fördervereins der Leopold-Ullstein-Schule hatten alle SchülerInnen freien Eintritt zum Film Sweet As (Australien 2022, 87 Minuten Farbe). Dieser Film der Regisseurin Jub Clerc hatte seine Europäische Premiere und wurde am vergangenen Samstag, 25.2.2023 von der Jury des Generation K-plus-Programms mit dem Gläsernen Bären für den besten Film ausgezeichnet.
Nach der Filmvorführung am 21.2.2023 sprachen einige SchülerInnen im Anschluss an die Q&A – Runde nach der Filmvorführung direkt mit der Regisseurin Jub Clerk, die sich besonders darüber freute, dass eine Klasse unserer Schule im Berlinale Schulprojekt in den Dialog mit ihrem Film treten wollte.
Die Regisseurin Jub Clerk gehört dem Aborigines-Stamm der Nyul Nyul/Yawaru an, die im westaustralischen Kimberley beheimatet sind. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Schauspielerin, war in Theater, Film und Fernsehen beschäftigt. Als Autorin und/oder Regisseurin beteiligte sie sich an zahlreichen Kurz- und Dokumentarfilmen sowie Fernsehserien. Ihre erste Arbeit, die sie 2014 auf der Berlinale zeigte, war die Regie einer Episode des Spielfilms The Turning. Sweet As ist ihr erster Spielfilm.
Der Film, ein Road-Movie, erzählt von einer Gruppe Jugendlicher, die in einem Bus durch Westaustralien reisen, um die Gebiete der Vorfahren, der Aborigines, kennenzulernen. Vor dem Betreten der beeindruckenden Bergmassive und Seenlandschaften werden die Geister der Aborigines angerufen, damit diese den Besuchern die Erlaubnis zum Betreten der Gebiete erteilen. Der Film zeigt verschiedene, anwendbare Rituale.
Das Ziel der Reise ist es, angeleitet von der Sozialarbeiterin Mitch und dem Fotografen Fernando, die Jugendlichen mit traumatischen Erfahrungen auf andere Gedanken zu bringen und ihnen zu ermöglichen, sich wieder für die Welt zu öffnen, um neue Freundschaften zu schließen. Ziel dabei ist es auch, zu lernen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und darüber hinaus Bekanntschaft mit einem Medium zu machen, das dabei helfen kann, eigene Gefühle auszudrücken: die Fotografie. „Jedes Foto erzählt eine Geschichte“, so lautet das Motto des Fotografen. Deshalb lädt er die Jugendlichen ein, ausschließlich mit Kameras zu fotografieren. Vorher werden die Handys eingesammelt und von der Mitch verwahrt. Die Welt soll durch eine Linse und nicht über einen Bildschirm wahrgenommen werden, um dann in einem Bild zu einer eigenen Aussage zu kommen.
Murra, die Hauptfigur, entstammt einem schwierigen Elternhaus, die Mutter ließ ihre Tochter in schwierigen Momenten allein. Fotografie entfesselt in ihr eine große Begabung, denn diese hilft dabei, die Umgebung zu beobachten und sich selbst zu erspüren, weil sie instinktiv die Suche nach ihrer eigenen Geschichte und ihrem Platz in der Welt verfolgt. Mit der Fotografie kann sie Situationen und Personen erfassen, ohne sich direkt einbringen zu müssen. Eines ihrer ersten Fotos trägt den Titel: Mum’s Mulla Mulla Flower.
Die SchülerInnen waren von dem Film begeistert, die Reise in der Gruppe Gleichaltriger durch diese faszinierende Landschaft, das Campen unter freiem Himmel und die Begrüßung der Vorfahren der Aborigines, den Bewohnern des Landes berührten die SuS. Ein Schüler schrieb ganz begeistert, dass der Film sehr gut strukturiert sei und dass er gelernt habe, dass Jungen und Mädchen, wenn sie denn eine Beziehung eingehen wollen, möglichst gleichaltrig sein sollten.
Bildhinweis:
Das Foto zeigt Carlos Sanson Jr, Shantae Barnes-Cowan, Andrew Wallace in Sweet As, Regie Jub Clerc, Australien 2022, Berlinale Sektion: Generation 2023